MediNetz

Jeder Mensch hat das Recht auf eine Gesundheitsversorgung und wir setzen uns dafür ein.

Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen.

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 25

Wer hat in Deutschland keinen sicheren Zugang zu medizinischer Versorgung?

Auch wenn jeder theoretisch das Recht auf medizinische Versorgung hat, bleibt sie in Deutschland doch vielen Menschen verwehrt oder wird erst im äußersten Notfall bei akut bedrohlichen Krankheitszuständen erbracht.

Es gibt drei große Personengruppen, deren Zugang zu medizinischer Versorgung stark eingeschränkt oder durch Barrieren verhindert ist. EU- Bürger, die sich ohne gültigen Versicherungsschutz in Deutschland aufhalten, Menschen ohne einen regulären Aufenthaltsstatus und nicht zuletzt auch Deutsche, die durch das Raster fallen und so ohne Versicherung dastehen. 

Was macht das MediNetz akut für Patienten?

Wir sind telefonisch, per Mail oder Facebook für unsere Patienten erreichbar. Nachdem sie ihre Problematik geschildert haben, vermitteln wir sie entsprechend ihrer Beschwerden an FachärztInnen weiter, die sich bereit erklärt haben, mit uns zusammenzuarbeiten. Die anfallenden Behandlungskosten finanzieren wir aus Spenden. Das MediNetz übernimmt nur die Weitervermittlung an ÄrztInnen, wir selber bieten keine Form von medizinischer Versorgung an! Je nach Fall tauschen wir uns dabei auch mit anderen Beratungsstellen aus (z.B. die Unabhängige Patientenberatung Deutschland) um beispielsweise die Möglichkeit einer freiwilligen Krankenversicherung zu überprüfen.

Wie engagieren wir uns darüber hinaus?

Neben dieser praktischen Arbeit bemühen wir uns aktiv um eine Änderung der politischen Situation. Wir verstehen uns selbst nur als Lückenfüller und streben eine Lösung an, die den barrierefreien Zugang zum Regelversorgungssystem für alle garantiert und in dem keine MediNetze oder anderen Parallelversorger mehr nötig sind. Wir setzen uns für die Eröffnung von Clearingstellen ein, die Menschen, die der Krankenversicherungspflicht unterliegen, helfen sollen wieder eine Versicherung zu bekommen. Auch für die Menschen, die keine Möglichkeit haben sich in Deutschland versichern zu lassen, fordern wir eine Lösung, die beinhaltet, dass sie ohne Angst vor einer Abschiebung zum Arzt gehen können. Ein Konzept, dass derzeit in einigen Städten erprobt wird, wäre da z.B. der Anonyme Krankenschein. Denn auch jetzt ist das Sozialamt bereits verpflichtet für bestimmte medizinische Versorgungen von Menschen ohne einen regulären Aufenthaltsstatus aufzukommen. Jedoch unterliegt das Sozialamt nicht dem verlängerten Geheimnisschutz und muss die Daten der Personen an die Ausländerbehörde übermitteln. Aus Angst abgeschoben zu werden, vermeiden also viele Leute den Gang zum Arzt (und zum Sozialamt), bis sich ihre Krankheiten bereits in einem schwereren Stadium manifestiert oder chronifiziert haben. Aus einer vielleicht leicht behandelbaren Erkrankung, kann sich so im schlimmsten Fall eine nicht mehr heilbare Krankheit, verbunden mit einer extrem teuren Therapie, entwickeln.

Was passiert bei unseren Treffen?

Bei unseren wöchentlichen Treffen besprechen wir aktuelle Patientenfälle und alle Projekte, die gerade anstehen. Die Arbeit ist recht abwechslungsreich von der Organisation von Spendenveranstaltungen, über gelegentliche Vorträge an Unis oder Fachhochschulen im Themenfeld “Menschen ohne Krankenversicherung in Deutschland” hinzu politischen Projekten. Grundsätzlich kann sich jeder frei einbringen und über neue kreative Ideen freuen wir uns immer!

Kontaktaufnahme

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